Auf Sand gebaut

Vorausschauend und verantwortungsvoll bauen – ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit in Architektur und Raumentwicklung.
Von Eva Lingg

Angesichts der Pandemie tritt etwas hinter die Bühne, was eigentlich unserer vollen Aufmerksamkeit bedarf: der kritische Zustand unseres Planeten. Wir Menschen haben mit unserem Verhalten seine Zerstörung und den Klimawandel maßgeblich verursacht. Architektur und Raumentwicklung sind in die Krise verstrickt, indem sie die Landschaft, die eigentlich unsere wichtigste Ressource für die Produktion von Lebensmitteln oder auch für unsere Erholung ist, als Bauland oder Abbauland schädlich behandelt haben. Es braucht ein Umdenken, weit über das einzelne „gut gebaute“ Objekt hinaus.
Von einem Umdenken ist bislang jedoch wenig sichtbar. Noch wird im großen Stil Beton und Stahl verbaut und Land versiegelt. Das Beispiel des steigenden Bedarfs an Sand, ohne den es keinen Beton gibt, zeigt diese rasante Entwicklung eindrücklich: Schätzungen zufolge hat sich der globale Sandbedarf in den letzten 20 Jahren verdreifacht, jährlich sind es etwa 13 Milliarden Tonnen Sand, den wir abbauen. Mittlerweile führen Engpässe schon zu illegalem Abbau an Stränden. Das Beispiel eines Fischerdorfs in Jamaika, dessen malerischer weißer Strand von Sanddieben wahrscheinlich für den Bau einer künstlichen Bucht für ein touristisches Luxus-Resort gestohlen wurde, beweist, wie weitreichende ökologische und zunehmend auch soziale Folgen das Baugeschehen haben kann.

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