BLITZBLANK!

Friederike Klotz
base data base
In verschiedenen Wohnräumen fotografiert Friederike Klotz die vorhandenen Einrichtungsgegenstände. Die freigestellten Abbildungen gießt sie in Polyester so ein, dass räumliche Miniatur-Rekonstruktionen der ursprünglichen Wohnmilieus entstehen. Wie in einem Guckkasten scheinen sich die Interieurs in den durchsichtigen Würfeln von Friederike Klotz zu verdichten. Sie wirken seltsam verlassen und menschenleer. Gleichzeitig bieten sie aber Einblicke in die Intimität des privaten Raums. Seltsame Klänge begleiten die Arbeit „base data base“. Es sind bekannte Nationalhymnen, die in verminderter Geschwindigkeit und herabgesetzter Klanghöhe abgespielt werden. Die akustische Schwingung versetzt eine Unzahl kleiner Partikel in Bewegung. Der Maßstab entspricht in etwa der Sicht auf eine Stadt aus Drohnendistanz. Stellvertretend für die Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt wandern die Partikel zwischen den Bauwerken auf einer Membran umher – bis sie nach unten fallen.

Arctic Yogurt
Wir vergessen oft, dass das Meereswasser ganz und gar nicht unberührt ist und wir über Nahrung und Getränke durchschnittlich fünf Gramm Mikroplastik – also feste, unlösliche und nicht biologisch abbaubare Kunststoffpartikel – pro Woche verzehren oder über unsere Atemwege einatmen. So viel wiegt eine Kreditkarte. Der größte Teil des eingeatmeten Mikroplastiks kommt im Übrigen vom Abrieb von Autoreifen. Swaantje Güntzel steht hier vor dem Oslofjord in Südnorwegen, einem der größten Fjorde des Landes. Sie isst einen Joghurt, um dann den leeren Becher in das vermeintlich unberührte Wasser zu werfen. Das wirft die Frage auf: Holt sie nach dem Foto den Becher wieder aus dem Wasser?

Foto Henriette Pogoda, Courtesy the artist
BLITZBLANK!
Bis 31. Oktober 2024
Frauenmuseum Hittisau
Vom Putzen – innen, außen, überall
Eine Ausstellung über das Putzen
als Kulturtechnik
frauenmuseum.at