Cara Roberta.

Drei Lesungen und Gespräche präsentieren sieben hochkarätige Briefwechsel aus unsicheren Zeiten.

Acht einander unbekannte Autor*innen, geschlossene Grenzen und unterschiedlichste Lebenssituationen – das war der Beginn eines regen Austausches per Brief, auch um der Steamingfülle während des Shutdowns eine traditionelle Form hinzuzufügen. Dabei wurden mit Hilfe von Übersetzer*innen Sprach- und andere Barrieren überwunden. Am 5. September treffen sich nun Roberta Dapunt, Christoph Linher und Christian Futscher zum ersten Mal persönlich, lesen Auszüge aus den Briefen und erzählen von ihren Erfahrungen während des Höhepunkts der Pandemie.

Fünf Wochen lang standen Roberta Dapunt und Christoph Linher, Yannic Han Biao Federer und Verena Roßbacher, Gabriele Bösch und Peter Gilgen, Marjana Gaponenko und Christian Futscher, Antonie Schneider und Hansjörg Quaderer, Barbara Ladurner und Paolo Crazy Carnevale sowie Dragica Rajčić und Julia Weber miteinander in Kontakt – alle Briefe sind auf der Homepage des zukünftigen Literaturhauses Vorarlberg zu lesen.

Erfreulicherweise fand die Idee rasch Kooperationspartner, allen voran das Literaturhaus Liechtenstein, aber auch die Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung und das Literaturhaus & Bibliothek Wyborada in St. Gallen, die dann ebenfalls mit eigenen Autorenpaaren an den Start gingen. So kam es zu insgesamt 14 Briefschreiberinnen und -schreibern, die aus Österreich, Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland, Italien, Kroatien und den USA jeweils in einen Dialog traten. Liechtenstein und St. Gallen setzen dann auch die Präsentationen in den eigenen Häusern mit Lesung und Gespräch fort.

„Länder- wie auch Sprachgrenzen gilt es dabei zu überschreiten und neben all den Tagebuchstimmen, die derzeit das Internet beherrschen und die Literaturlandschaft prägen, gibt dieses Format dem Dialog einen Raum und stellt den Betrachtungen der aktuellen Situation ein Du zur Seite, das eine Reaktion erfordert“, so die Initiatorin des Projektes, Frauke Kühn. Ein Du, das sich bezieht, Fragen stellt und Überlegungen in den Raum wirft, was diese Briefe neben der Auseinandersetzung auch zu einer spannenden sehr persönlichen Dokumentation werden lassen. Sie werden ihre wahre Bedeutung vielleicht erst in einigen Jahrzehnten erhalten, wenn Rückblick auf einen derart globalen Stillstand gehalten werden wird. Schon jetzt sind sie so vieles, Dokumente von literarischer Qualität, Literatur mit kritischer Betrachtung und Annährung an eigentlich ungeheure Geschehnisse. Es lohnt sich, sie zu lesen.

Sämtliche Briefe sind ungekürzt auf der Homepage www.literatur.ist zu lesen, eine Publikation mit Auszügen erscheint im September 2020 in der Literaturzeitschrift miromente.

Lesung und Gespräch
Cara Roberta
mit Roberta Dapunt, Christoph Linher und Christian Futscher
Musik: Studierende des Landeskonservatoriums Feldkirch 
Samstag, 5. September 2020, 17 Uhr
Im Park der Villa Iwan und Franziska Rosenthal

Foto: Bildarchiv Hohenems. Villa Franziska und Iwan Rosenthal

Teilen auf:
Facebook Twitter