Daniela Egger

Mir fehlt mal wieder die Großzügigkeit und Vernunft in der österreichischen Handhabung von Herausforderungen.

„Niemand wird zurückgelassen“ und „Koste es, was es wolle“ – so lauteten die großspurigen Versprechungen der Regierung zu Beginn des Shutdown. Aus dem „Team Österreich“ wurde ganz schnell der übliche alte Zopf:

Über 400.000 EPUs und Künstler*innen warten noch immer auf die versprochenen 6.000 Euro, die so „unbürokratisch“ zur Verfügung stehen sollten. Nicht alle haben ausreichend Ersparnisse, um über mehr als zwei Monate ihre Mieten und Fixkosten weiter zu bedienen. Für viele geht der Einkommensausfall bis weit in den Herbst hinein. Und jetzt kommt das Kleingedruckte: Zusagen in Höhe von maximal 500 Euro und viel zu viele Absagen. Nichts.

Es droht eine explodierende Zahl an Mindestsicherungsbezieher*innen, wenn diese Regierung ihre eigenen Versprechungen nicht ernst nimmt. Vielleicht wird diese dann am Ende sogar selbst zurückgelassen.

Wie viel eleganter wäre ein Grundeinkommen, wie es sogar Oberösterreich für Künstler*innen möglich macht? Die Kleinkrämerei verrät nur die grausliche Grundhaltung der Regierung den Büger*innen gegenüber – jeder ist zunächst mal verdächtig, sich unrechtmäßig bereichern zu wollen.

Wie erbärmlich ist ein solches Menschenbild und wie weit entfernt von der Realität.
www.daniela-egger.at

Foto Gerhard Klocker

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