Dinge des Lebens
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Wer auf ein Elektroauto umsteigt, der muss sich auch neues Wissen aneignen: Gerade für längere Strecken oder Urlaubsreisen ist es wichtig, Ladestopps gezielt und im Voraus zu planen. Dafür existieren zahlreiche Smartphone-Apps, die einem dabei helfen. Die Frage ist nur: Welche ist die richtige für mich? Von Babette Karner
Der Markt für Elektroautos wächst rasant: Noch nie wurden in der Europäischen Union – allen Pandemie-Problemen zum Trotz – so viele E-Autos neu zugelassen wie 2021: Mehr als 878.000 Fahrzeuge, um genau zu sein. Und obwohl auch das Versorgungsnetz an Stromtankstellen stetig wächst, ganz so einfach wie für Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotoren ist das Leben für Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos noch nicht.
Vor allem längere Reisen wollen sorgfältig geplant sein, sowohl was die Ladepunkte, als auch was die Ladezeit des elektrischen Fahrzeugs betrifft. E-Auto-Fahrerinnen müssen auf der Suche nach öffentlichen Ladestationen vorab einige Fragen klären: Wo ist die nächste Ladesäule? Habe ich mit dem Anbieter einen Vertrag? Was kostet der Strom dort? Und vor allem: Ist für mich überhaupt noch ein Plätzchen frei? Per Smartphone-App oder mittels QR-Code wird der Zugang zu einer Ladesäule freigeschaltet. Bezahlt wird per Kreditkarte, EC-Karte, Rechnung, Smartphone-App, mit der Netzkarte des Anbieters oder mit einer sogenannten Mobilitäts- oder Roaming-Karte, also einer überregional einsetzbaren Ladekarte.
Derzeit gibt es in Österreich rund 10.400 öffentlich zugängliche Ladepunkte, in Deutschland waren es im zweiten Quartal 2022 rund 28.600, Tendenz steigend. Gut „vernetzt“ sind auch die Schweiz, Frankreich, die Niederlande, Schweden und Norwegen. Auch in beliebten Urlaubsländern wie Italien oder Spanien wächst die Anzahl öffentlicher Ladepunkte, die oben genannten Zahlen werden dort aber noch nicht erreicht.
In unserem Überblick stellen wir einige der bestbewährten Apps vor, die bei der Suche nach öffentlichen Ladesäulen hilfreich sein können, und nicht nur die E-Mobilität im Heimatland, sondern auch die Reiseplanung erleichtern.
Es lohnt sich aber zudem, im Netz hin und wieder auf den Webseiten der gängigen Autoclubs sowie bei Auto- und Computermagazinen vorbeizuschauen, wo sich immer wieder aktuelle Tests und Rankings von E-Auto-Apps finden.
EnBW mobility+:
Der Alleskönner
Ladestelle finden, Strom bezahlen, E-Fahrt simulieren: Die mobility+-App der EnBW (Energie Baden-Württemberg) ist ein wahrer Alleskönner. Sie hilft E-Fahrern nicht nur bei der Suche nach geeigneten Ladestationen, sondern wickelt auf Wunsch auch den Bezahlvorgang nach dem Laden unkompliziert ab. Über 30.000 Ladepunkte gehören zum Netzwerk der EnBW, und sie können über die App schnell gefunden werden. Wer sich kostenlos registriert, hat Zugriff auf ein großes Netz an Ladesäulen in mehreren Ländern. Um die passende Stromtankstelle zu finden, kann das Ergebnis nach Steckertyp oder Ladeleistung gefiltert werden.
Mit der EnBW mobility+-App sind Ladekarten nicht mehr nötig: Wer seine bevorzugte Bezahlmethode einmal in der App hinterlegt, kann bei jedem Ladestopp mit dem Smartphone bezahlen. Wer möchte, kann sich für zehn Euro die dazugehörige Ladekarte bestellen, unbedingt nötig ist das aber nicht.
Selbst für Leute, die noch kein Elektroauto besitzen, kann die mobility+-App der EnBW nützlich sein: Denn die Strecken, die man in seinem Verbrenner-Fahrzeug zurücklegt, lassen sich virtuell auf Elektroautos übertragen. So wird durch diese simulierte E-Fahrt in der App ein individuelles Fahrerprofil erstellt und man erfährt, welches Elektroauto am besten zu einem passen könnte.
enbw.com/elektromobilitaet/unterwegs-laden
für IOS und Android erhältlich
chargEV:
Einfach und schnell die perfekte Ladesäule finden
In der App chargEV werden mittels Integration der Datenbanken „goingelectric“ und „openchargemap“ alle öffentlichen Ladesäulen in Österreich, Deutschland und derSchweiz angezeigt. Die App ist sehr intuitiv und verlangt keine Registrierung, ist derzeit allerdings nur für IOS-Smartphones erhältlich. Die Datenbank der chargEV-App vereint sozusagen das Beste aus zwei Welten: Sie enthält sowohl Daten, die direkt von Ladestations-Betreibern zur Verfügung gestellt werden, als auch Angaben aus diversen Community-Verzeichnissen.
Mit chargEV kann man die angezeigten Ladesäulen nach bestimmten Steckertypen, unterstützten Ladekarten und Ladegeschwindigkeit filtern und sich so seine Fahrt individuell zusammenstellen. Ob die gewünschte Ladestation gerade frei, besetzt oder defekt ist, wird zudem per Pin-Farbe direkt auf der Karte angezeigt.
ev-freaks.com/de/chargev
derzeit nur für IOS erhältlich
Next Plug:
Übersichtliches Farbsystem
Einen ähnlichen Funktionsumfang wie chargEV bietet die App Next Plug. Sie ist derzeit nur für Android-Smartphones erhältlich. Next Plug bietet Zugriff auf mehr als 140.000 Ladepunkte in 48 Ländern. Ein Farbsystem sorgt für Übersichtlichkeit bei der Ladeleistung: Schnellladesäulen, die Laden mit mehr als 100 Kilowatt bieten, sind beispielsweise rot gekennzeichnet. Zu jeder Ladestation sind verschiedene Informationen hinterlegt, unter anderem die Adresse, vorhandene Ladestecker, Öffnungszeiten und Kosten.
Infos im Google Playstore
derzeit nur für Android erhältlich
Nextcharge:
Ladestationen und Routenplaner
Wer einfach nur die nächstgelegene Ladestation finden möchte, für den ist auch die App Nextcharge eine gute Lösung. Nextcharge zeigt nicht nur den Standort der Ladestationen an, sondern auch, ob sie tatsächlich frei sind. Praktisch für längere Strecken und Urlaube ist der integrierte Routenplaner.
nextcharge.app
für IOS und Android erhältlich
AirElectric:
die eigenen Ladekarten hinterlegen
Auch die App AirElectric findet europaweit Ladesäulen und die Suche lässt sich durch diverse Filter konfigurieren. Was diese App allerdings von den anderen unterscheidet, ist, dass man hier seine eigenen Ladekarten hinterlegen kann: So bekommt man im Idealfall die aktuellen Preise der gewählten Ladesäule für die eigenen Ladekarten angezeigt (aber natürlich ohne Gewähr). Vor allem im Ausland kann das praktisch sein, denn dort können die Preise je nach verwendeter Ladekarte stark variieren.
airelectric.de
für IOS und Android erhältlich