Feiern, aber richtig!

Bunte Blumenwiesen, warme Sonnenstrahlen und laue Sommernächte laden dazu ein, das Leben zu zelebrieren – am besten im Freien und mit Freunden. Noch schöner ist ein Sommerfest, wenn wir auch die Umwelt im Blick behalten. Folgend ein paar einfache Tipps mit großer Wirkung für Ihr Fest.
Von Julia Heuberger-Denkstein

Einladen: kreativ und effektiv
Beginnen Sie Ihre Partyvorbereitungen mit der richtigen Einladung. Was ohnehin schon Trend ist, kann auch gleich für eine Feier genutzt werden: Wählen Sie elektronische Einladungskarten oder nutzen Sie die sozialen Medien, um Ihre Gäste zu erreichen. Diese Herangehensweise spart nicht nur Papier, sondern reduziert auch den Energieverbrauch (denken Sie an den Postboten, der womöglich mit dem Auto fährt, die Entsorgung, Recycling etc.). So kann, noch bevor Ihre Veranstaltung begonnen hat, der ökologische Fußabdruck gering bleiben.

Fotos Angela Lamprecht, Rote Wand mit friendship.is

Die Ausstattung – gut und günstig
Nicht nur die richtige Dekoration verleiht Ihrer Party Atmosphäre und Stil. Auch Gläser, Teller, Tischdecken und Besteck tragen dazu bei, das gewünschte Ambiente zu schaffen. Wenn es die Wegwerf-Variante sein muss, entscheiden Sie sich für nachhaltige Materialien wie Bambusgeschirr, Palmblattteller und -besteck. Außerdem gilt: Ausleihen statt kaufen. Entweder sie kontaktieren den nächsten Partyverleih, wo es von Gläsern über Teller, Tischdecken und Besteck auch Warmhaltebehälter für die Speisen gibt. Wer selbst fährt und nicht liefern lässt, kann dabei auch noch Geld sparen. Noch günstiger ist, von Freunden die fehlenden Dinge auszuleihen. Wenn die Feier größer werden soll, beauftragen Sie ein Catering-Unternehmen – bevorzugt eines, das ein Umweltzeichen führt. Diese bringen oft auch das gesamte Geschirr, Besteck, Gläser und Tassen mit. Für Veranstaltungen jeder Größenordnung ist das sicherlich die unbeschwertere Variante. So können Sie Ihre eigene Feier noch mehr genießen und unterstützten gleichzeitig ein lokales Unternehmen.

Deko: Sags durch die Blume
Für den besonderen Touch verwenden Sie frische Blumenarrangements aus Ihrem eigenen Garten oder von lokalen Blumenläden, um Ihre Tische zu schmücken. Wählen Sie saisonale Blumen, die ohne den Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln angebaut wurden. „Slow Flowers“ sind saisonale Blumen mit natürlichem Duft, bei deren Züchtung auf die Verwendung von Pestiziden, lange Transportwege und beheizte Gewächshäuser verzichtet wurde. Nach der Party können Sie die Blumenreste kompostieren oder als Geschenk Ihren Gästen mitgeben.

Essen: saisonal und regional
Das Essen ist wohl ein Highlight einer jeden Party. Wählen Sie lokale und saisonale Lebensmittel für Ihr Menü aus, um Transportwege zu minimieren und die regionale Landwirtschaft zu unterstützen. Besuchen Sie Bauernmärkte oder Unverpackt-Läden, um frische Zutaten ohne übermäßige Verpackung zu erhalten – auch Großpackungen helfen, Verpackungsabfälle zu reduzieren. Bei der Zubereitung Ihrer Speisen am besten auf Vielfalt und Kreativität setzen, zum Beispiel mit selbst gemachten Kartoffel-Chips, Popcorn oder auch knusprigen Grissini. Bieten Sie außerdem vegetarische oder vegane Optionen an – die Reduktion des Fleischkonsums hat einen großen positiven Effekt auf Klima und Gesundheit. Auch der gegrillte Maiskolben oder ein Sellerie-Steak schmecken köstlich und machen satt. Für die Fleischtiger sollte man Fleisch in geprüfter Bio-Qualität – oder noch besser – vom nächsten Bauern des Vertrauens beziehen. Fisch wenn möglich nur mit MSC-, ASC- oder EU-Bio-Siegel.

Cocktail & Co.: Auf die Drinks kommt es an
Man kann sagen, was man will, aber die richtigen Getränke sind – neben dem Essen – wesentliches Kriterium einer jeden gelungenen Feier. Stellen Sie Leitungswasser in Karaffen zur Verfügung und kaufen Sie vegane oder Bio-Weine, um ihre Gäste zu verwöhnen. Sie können auch lokale Getränke wie Bio-Limonaden, handwerklich gebrautes Bier oder hausgemachte Eistees servieren. Auch Strohhalme für die Drinks gibt es mittlerweile in vielen Varianten und Farben: etwa aus Glas, Metall, Stroh oder Papier.
Um Getränke zu kühlen, muss man auch keine Eiswürfel kaufen, sondern kann sie selber machen. Etwa mit frischen Früchten oder Kräutern darin, die gleichzeitig optisch etwas hermachen und dem Geschmack eine exotische Note geben. Als Alternative können tiefgekühlte Früchte ins Glas gegeben werden – was noch dazu besonders hübsch aussieht.

Abfall: Weniger ist mehr
Das Thema Abfall ist ein Dreh- und Angelpunkt, wenn es um nachhaltiges Feiern geht. Möglichkeiten, Müll zu vermeiden, gibt es viele: etwa Stoff- statt Papierservietten, wiederverwendbare und selbst hergestellte Deko – dazu gibt es auch 1.001 Tipps im Internet – oder Dekoration bei Freunden auszuleihen, anstatt sie selbst zu kaufen. Bei Kerzen gilt: Stumpen-Kerzen statt Teelichter – das spart Aluminium im Abfalleimer. Dosen und Plastikflaschen sollten wenn möglich durch ihre gläsernen Pendants ersetzt werden. Denn selbst Energydrinks und Limonaden gibt es in recyclingfähigen Glasflaschen. Richten Sie verschiedene Müllbehälter für die einzelnen Abfallarten ein (Bio, Glas, Metall, Plastik und/oder Restmüll) und kennzeichnen Sie diese. Vielleicht ermutigen Sie die Gäste sogar, eigene wiederverwendbare Behälter mitzubringen, oder stellen diese zur Verfügung, um Reste für zu Hause mitzugeben.

Und falls mit der Dämmerung auch die Mücken herauskommen sollten: Fertigen Sie doch einfach Citronella-Kerzen aus Rapswachs selbst an!

Und jetzt wünschen wir Ihnen nur noch gutes Gelingen und viel Spaß bei Ihrer Sommerfete! 


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