FILM TIPPS


Wer zuletzt lacht …
Komödien gegen die Krise
Filmmuseum, Augustinerstraße 1
1010 Wien

Das Österreichische Filmmuseum widmet anlassbezogen dem Moment der „Krise“ eine Retrospektive – oder besser gesagt, der wirksamsten Waffe, mittels derer die Menschheit noch die schlimmsten Situationen gemeistert hat: nämlich dem Lachen. Charlie Chaplins Anti-Nazi-Satire „The Great Dictator“ ist das vielleicht berühmteste Beispiel dafür, wie die Komödie Widerstand gegen eine dräuende globale Katastrophe leiste. Das Filmmuseum bietet Online-Angebote an. www.filmmuseum.at



Blicke Archive Series #48:
David Muth Teil II
Golden Clouds and Pitch Black
Voraussichtlich Do.,10. Dezember 2020, 18.30 – 20.00
Belvedere 21, Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Neben eigenen Videos hat David Muth gemeinsam mit dem Belvedere 21 ein Programm mit Videos finnischer Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Sein Video aus der Footnote-Serie bildet den Auftakt des Programms, in dem es um Künstlichkeit und Naturerfahrung sowie um performative Inszenierungen geht.

Aufgrund der begrenzten Personenzahl ist die Teilnahme nur mit Veranstaltungsticket möglich.

Gesamtdauer ca. 77 Min., anschließend Gespräch mit David Muth

www.belvedere.at
www.ursulablicklevideoarchiv.com



303 

Jan und Jule. Stimmiger kann ein Paar wohl kaum klingen. Die zwei Studierenden formen in „303“ des Vorarlbergers Hans Weingartner eine zufällige Fahrgemeinschaft von Berlin zur portugiesischen Atlantikküste. Während das klapprige Wohnmobil quer durch Europa zieht, werfen sich die zwei diskussionsfreudigen Millennials kontroverse Argumente an den Kopf. Konkurrenz oder Kooperation? Kapitalismus oder Kommunismus? Wie sieht das richtige Leben aus? Auf Rede folgt Gegenrede, auf Argument folgt Gegenargument. Die klugen Dialoge kommen dabei so natürlich daher, als wären sie am Set improvisiert worden. Doch Weingartner tarnt seinen Blick auf Kapitalismuskritik, Philosophie und Geschlechterdifferenzen geschickt als zärtlich anbahnenden Liebesfilm. Ein Film für Herz und Kopf zugleich.

Regie: Hans Weingartner
D 2018, 144 Minuten
Mit: Anton Spieker, Mala Emde



Butenland

Aus dem Morgennebel taucht ein Hof in der prächtigen norddeutschen Ebene auf. Butenland – ein Gnadenhof, der sich dann doch lieber als „Kuhaltersheim“ bezeichnet. Hier werden aus Nutztieren ohne Namen Paul, Uschi und Lilja. Frei von einem „Nutzen“, den sie für die Landwirtschaft haben könnten, dürfen sie hier ihren Lebensabend verbringen.
Das ungleiche Betreiberpaar, der ehemalige Bio-Bauer Jan Gerdes und die militante Tierschützerin Karin Mück, sind die Gesichter von Butenland. Schockbilder, harte Fakten und beklemmende Musik, um die Welt zu retten? Nicht hier. Herumtollende Kühe auf der Weide, Rinder, die sich genüsslich kraulen lassen. Ruhe und Einklang bestimmen das Leben am Hof. Ein nachdenklicher, zu Herzen gehender Film, der die konventionelle Milchviehwirtschaft stark in Frage stellt.

Regie: Marc Pierschel
D 2020, 82 Minuten



Unsere große kleine Farm
(OT: The Biggest Little Farm)

Mut steht am Anfang, das Glück am Ende. Bis es so weit kommt, müssen der Dokumentarfilmer John Chester und die Foodbloggerin Molly einiges durchmachen. Frisch aus dem Apartment geflogen, erwerben die Chesters ein Stück kalifornischen Hügellands. Hier soll ihr langgehegter Traum entstehen: ein ökologischer Bauernhof im Einklang mit der Natur. Nur die von Monokulturen ausgelaugte Erde ist tot. Hilfe muss her und die kommt in Form der biodynamischen Landwirtschaft: ein selbstregulierendes Ökosystem mit den Bausteinen Würmer, Dung und Diversität. Beizeiten nervt der allzu kluge Kommentar des naturfilmerprobten Regisseurs Chester, doch man kann sich schwer dem Charme des Öko-Märchens entziehen und man hofft und bangt, dass all die Müh und Not am Ende nicht umsonst sind.

Regie: John Chester
USA 2019, 89 Minuten


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