Hausmittel helfen!

Wenn die Tage wieder kürzer werden, beginnt nicht nur die Zeit der gemütlichen Winter­abende zu Hause, sondern auch die Zeit der Erkältungsviren. Welche natürlichen Mittel gibt es, uns gegen Ansteckung zu schützen, unser Immunsystem zu stärken und Krankheitssymptome zu lindern? Von Babette Karner

Sobald es draußen kälter wird, gibt es kaum noch eine Begegnung mit anderen Menschen, bei denen nicht eine oder einer über Husten und Schnupfen klagt. Und spätestens Ende Oktober wissen es alle: Die Erkältungssaison hat begonnen. Schuld daran ist aber nicht das kältere Wetter, wie viele meinen. Es kann uns eigentlich nicht viel anhaben. Jedoch halten sich alle nun wieder vermehrt in geschlossenen Räumen auf und die trockene Heizungsluft sorgt dafür, dass unsere Schleimhäute austrocknen: Viren können sich so besser verbreiten und schlechter abgewehrt werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, einer Erkältung vorzubeugen? Und welche Hausmittel können Symptome lindern, wenn die Viren bereits zugeschlagen haben?

Vorbeugen heißt: Immunsystem stärken.

Genug Schlaf
Es klingt fast zu einfach, doch genügend Schlaf kann Wunder wirken. Erwachsene sollten zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht schlafen, um das Immunsystem und die Abwehrkräfte fit zu halten. Im Schlaf regeneriert sich der ganze Körper, zu wenig Schlaf erhöht das Risiko, krank zu werden.

Bewegung an der frischen Luft
Sport kurbelt das Immunsystem an und baut gleichzeitig Stress ab. Und wer sich in der kalten Jahreszeit im Freien sportlich betätigt, tankt dank Sonneneinstrahlung auch an bewölkten Tagen Vitamin D, das ebenfalls wichtig für die Abwehrkräfte ist. Außerdem regt die kalte Luft die Durchblutung an und auch das unterstützt die körpereigenen Abwehrkräfte.

Zitronensaft und Ingwershots
Ein Glas lauwarmes Wasser mit frisch gepresstem Bio-Zitronensaft nach dem Aufstehen liefert nicht nur Vitamin C, es regt auch die Verdauung an und füllt die über Nacht geleerten Flüssigkeitsspeicher wieder auf. In frischen Zitrusfrüchten steckt aber nicht nur Vitamin C, sondern auch Calcium, Kalium und Pektin sowie Spuren von Eisen und Vitamin A.
Auch selbstgemachte Ingwershots sind längst kein Geheimtipp mehr: Für zehn Shots drei Bio-Zitronen auspressen und ihren Saft mit 100 Gramm Bio-Ingwer und 50 Mililiter Honig oder Agavendicksaft 30 Sekunden lang in einem leistungsstarken Standmixer pürieren. Den entstandenen Saft in eine Glasflasche füllen und diese im Kühlschrank lagern. Die Shots sind circa fünf bis sieben Tage lang haltbar.

Wechselduschen
Wechselduschen haben zahlreiche positive Wirkungen auf unseren Körper: Durch die abwechselnden kalten und warmen Reize verengen und weiten sich die Blutgefäße. Das trainiert die Kapillargefäße und bringt den Kreislauf in Schwung. Die Überwindung, sich einem Kaltwasser-Schock auszusetzen, lohnt sich, denn danach wird man gerade dank des eiskalten Wassers mit einem wunderbar warmen Gefühl belohnt, das auch Erkältungen vorbeugen kann.

Obst und Gemüse
Antioxidantien aus Obst und Gemüse sind Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die wir über die Nahrung aufnehmen und die unser Immunsystem unterstützen können. Besonders reich an Antioxidantien sind zum Beispiel Blaubeeren, Äpfel und Kartoffeln. Klassische Kräuter, Heil- und Wildpflanzen wie Thymian, Kamille, Spitzwegerich, Salbei oder Lindenblüten – als Tee oder auch in einem Smoothie genossen – enthalten ebenfalls viele wichtige Mineralien und unterstützen das Immunsystem durch ihre antibakterielle Wirkung.

Bei Husten und Schnupfen: Hausmittel helfen!

Erkältungsbad
Ein warmes Bad mit Zusätzen wie Eukalyptus ist am wirksamsten, sobald sich die ersten Symptome einer Erkältung zeigen: Halskratzen, Frösteln, Kribbeln in der Nase oder eiskalte Füße. Die Wärme wirkt entspannend auf die Bronchien und lindert Gliederschmerzen. Man sollte allerdings nicht länger als 20 Minuten im 32 bis 38 Grad warmen Wasser bleiben. Sind Husten und Schnupfen schon voll ausgebrochen, belastet ein Wannenbad den Körper aber eher, bei Fieber sollte man auf jeden Fall darauf verzichten.

Heiße Suppe
Wärme und Flüssigkeitszufuhr einer frisch zubereiteten Hühnersuppe tun dem Körper bei einer Erkältung gut, und der heiße Dampf befeuchtet zusätzlich die Schleimhäute und sorgt dafür, dass Sekrete in Hals und Nase besser abfließen. Laut einigen wissenschaftlichen Studien unterstützt Hühnerbrühe womöglich auch die Immunabwehr. Sie sollte allerdings aus hochwertigen Zutaten gemacht sein. Auch vegane Suppen sind Kraftbrühen, wenn das Gemüse lange ausgekocht wird. Besonders empfehlenswert sind Zutaten wie Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Petersilienwurzel, Brokkoli, Fenchel, Sellerie, Meerrettich, Rote Bete, Kartoffeln, Linsen oder Reis. Als Gewürze bieten sich Thymian, Rosmarin, Ingwer, Bohnenkraut und Lorbeer an, dazu viel frisch gehackte Kräuter, vor allem Schnittlauch und Petersilie.

Nasenspülung mit Kochsalzlösung
Bei verstopfter Nase hilft eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung. In Kombination mit einer speziellen Nasendusche kann man Spülungen in Apotheken kaufen (zum Beispiel von Emser), man kann die Salzlösung aber auch ganz einfach selbst herstellen. Dafür einen halben Liter stilles Wasser aufkochen und zugedeckt drei Minuten kochen lassen. 4,5 Gramm Meersalz (ohne Rieselhilfe und ohne Zusätze wie Jod oder Fluor) ins Wasser geben und unter gelegentlichem Umrühren zugedeckt auflösen. Sobald die Lösung auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, kann sie mit einer Nasendusche, einer Sprayflasche oder einer sogenannte Birn- oder Ballspritze angewendet werden.


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