Orte der Aus-und Weitsicht
Stubaier Gletscher „Top of Tyrol“. Foto Andre Schönherr
Eindrucksvolle Panoramen, atemberaubende Rundblicke, inspirierende Perspektiven: Menschen lieben Aussichtsplätze.
Von Babette Karner
Schon lange bevor der Begriff der „Instagramability“ für besondere Aus- und Weitblicke auf Berge, Täler und Meere erfunden wurde, zog es die Menschen an Orte, von denen aus sie das Auge schweifen lassen und die Erhabenheit und Schönheit der Erde begreifen konnten. Wir haben eine ganz und gar unvollständige Liste von Aussichtsplätzen in Österreich zusammengestellt: auf Bergen und Hügeln, für spektakuläre Fotos oder einfach nur zum (Hinunter-)Schauen, Staunen und Sinnieren.
Piz Buin, Vorarlberg
Foto Stefan Kothner, Montafon Tourismus
Vorarlberg
Dank vieler Berge und Täler hat man im westlichsten Bundesland die Qual der Wahl: Zu den „Seilbahnklassikern“ gehört der Bregenzer Hausberg Pfänder mit seiner Aussicht auf den Bodensee und die Alpen ebenso wie der Karren hoch über Dornbirn mit seinem fantastischen Blick ins Rheintal. Der dritte leicht erreichbare Aussichtspunkt ist der Diedamskopf im Hinteren Bregenzerwald, der über das ganze Jahr ein beeindruckendes Bergpanorama bietet. Wer den höchsten Berg Vorarlbergs, den Piz Buin, erklimmen möchte, muss hingegen eine anspruchsvolle Wanderung auf sich nehmen: Belohnt wird man mit einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Gletscher.
Stubaier Gletscher „Top of Tyrol“
Foto Andre Schönherr
Tirol
Tirol ist das Bundesland der imposanten Aussichtsplattformen und Gipfelbauten. Von der Gipfelplattform „Top of Tyrol“ am Stubaier Gletscher kann man auf über rund 109 Dreitausender-Gipfel von den Dolomiten bis zum Ortlermassiv sehen. Auf dem Wurmkogel sitzt auf einem schmalen Felsgrat in 3.080 Metern Höhe ein futuristisches Gipfelhaus mit einer rundum verglasten Kuppel, von wo man einen unvergleichbaren Rundblick auf die Ötztaler Alpen und die Dolomiten hat. Wer es klassischer mag, kann auch einfach von Innsbruck aus mit der Nordkettenbahn nach oben schweben: ein perfekter Ort für beeindruckende Panoramafotos.
Kapuzinerberg, Salzburg
Foto Günter Breitegger, Salzburg Tourismus
Salzburg
Obwohl der Mönchsberg in der Stadt Salzburg gern besucht wird, bietet der Kapuzinerberg eigentlich den noch schöneren Ausblick auf die Altstadt, die Festung Hohensalzburg, die Salzach und die umliegenden Berge. Ein wenig abseits der touristischen Pfade hat man auch vom Gaisberg eine perfekte Fernsicht auf Salzburg und das Umland. Ein ganz anderer Blick tut sich hingegen an Salzburgs höchstgelegenem Ausflugsziel auf: Auf dem Kitzsteinhorn eröffnet die auf 3.029 Metern Höhe gelegene Panoramaplattform „Top of Salzburg“ eine unvergleichliche Aussicht auf die vergletscherten Gipfel der Hohen Tauern.
Schlögener Donauschlinge, Oberösterreich
Foto Kaindlstorfer, Oberösterreich Tourismus
Oberösterreich
Sensationell ist die Aussicht von der „5fingers“-Aussichtsplattform im Dachsteinmassiv. Wie Finger ragen die fünf Stege 500 Meter über dem Grund aus der Wand hinaus und bieten Ausblick auf Hallstatt, den Hallstätter See und das Salzkammergut. Bei der Schlögener Schlinge hingegen spielt der Blick auf einen Fluss die Hauptrolle: auf die Donau, die eine imposante 180-Grad-Kehre einlegt. Die Flussschlinge ist die größte ihrer Art in Europa. Nicht weniger als sieben Seen, der Watzmann, der Untersberg, das Tennengebirge, die Schladminger Tauern, der Hohe Dachstein, das Höllengebirge und das Tote Gebirge sind zu sehen, wenn man auf der Schafbergspitze steht. Dorthin gelangt man entweder zu Fuß oder mit der Nostalgiedampflok.
Dachstein Skywalk, Steiermark
Foto Harald Steiner
Steiermark
Dort gibt es von allem etwas: Burgen, Stadtansichten und spektakuläre Alpenpanoramen. Zum Grazer Hausberg, dem Schöckl, führt eine Seilbahn nach oben, von wo aus man einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt und die Umgebung genießen kann. Am „Dachstein Skywalk“, einer Aussichtsplattform auf dem höchsten Berg der Steiermark, eröffnet sich ein grandioser Rundblick auf Dutzende Alpengipfel. Die historische Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und bietet eine herrliche Aussicht über das oststeirische Hügelland.
Pyramidenkogel, Kärnten
Foto Gert Steinthaler
Kärnten
Eine phänomenale Aussicht und einige Rekorde gibt es am Pyramidenkogel in Keutschach am Wörthersee: Der hölzerne Aussichtsturm ist mit 100 Metern derzeit der höchste der Welt. Hinunter geht es auf Wunsch über die höchste geschlossene Rutsche Kontinentaleuropas. Die Wanderung auf den 686 Meter hohen Kitzelberg in Südkärnten führt über eine idyllische Forststraße, die sich durch den Wald nach oben windet. Von der Aussichtsplattform hat man einen wunderschönen Blick über das Jauntal, den tiefblauen Klopeiner See und den verträumten Turnersee. Wer hingegen auf den Magdalensberg wandert oder fährt, dem liegen die Weite des Klagenfurter Beckens und die Gipfelkette der Karawanken zu Füßen.
Ruine Aggstein, Niederösterreich
Foto Andreas Hofer, Donau Niederösterreich
Niederösterreich
Einen der wohl spektakulärsten Ausblicke Niederösterreichs bietet die Ferdinand-Warte
hoch über dem Donautal. Sie liegt auf einem abfallenden Felsvorsprung und lässt einen glauben, man schwebe über dem Fluss. Die Burgruine Aggstein thront in 300 Metern Höhe auf einer Felszunge ebenfalls hoch über der Donau. Die Ursprünge der Burg reichen ins 12. Jahrhundert zurück. Heute ist sie ein Wahrzeichen der Wachau. Aber auch von den beiden großen Klöstern Stift Göttweig und Stift Melk genießt man einen fabelhaften Rundblick auf die umliegende Landschaft.
Dachterrassen-Restaurant „Das Loft“, Wien
Foto Mila Zytka
Wien
In Wien gibt es rund um die Stadt wunderschöne Aussichtshügel, die hier „Berge“ genannt werden: Vom Kahlenberg und dem Leopoldsberg hat man einen fantastischen Blick auf Wien, die Donau und die umliegenden Weinberge. Aber auch der malerische Ausblick vom Cobenzl, einem weiteren Hügel im Wienerwald, kann sich sehen lassen. In der österreichischen Hauptstadt selbst kann man von menschengemachten Aussichtsplattformen in die Weite schauen: Neben zahlreichen Dachterrassen-Restaurants wie „Das Loft“ (SO/ Vienna) oder die „Sky Bar“ im Steffl bietet der Donauturm mit seiner drehbaren Plattform einen 360-Grad-Blick auf Wien, die Donau und das Umland.
Burg Forchtenstein, Burgenland
Foto Shutterstock
Burgenland
Auch im flachsten Bundesland Österreichs mangelt es nicht an schönen Aussichtspunkten. Am Neusiedler See eröffnet sich etwa vom Kalvarienberg aus ein weiter Blick auf die umliegende Landschaft und den größten Steppensee Mitteleuropas. Von der historischen Burg Forchtenstein im Rosaliengebirge sieht man über das Wulkatal und die umliegenden Wälder. Und auf dem höchsten Punkt des Burgenlandes, dem 882 Meter hohen Geschriebenstein, ermöglicht ein Aussichtsturm eine herrliche Sicht über die ungarische Tiefebene.