Susanne Wolf

Der Spalt, der sich seit Jahren durch unsere Gesellschaft zieht, ist noch tiefer geworden, seit ein Virus unser aller Leben auf den Kopf gestellt hat. Manche haben die Nase voll von den Einschränkungen, andere fürchten eine Ansteckung, neue Gräben werden ausgehoben. Wir dürfen dabei nicht vergessen: Uns alle vereint die Ungewissheit, wie es nun weitergeht. Die Corona-Krise wird wohl noch weite Kreise ziehen, doch Krise bedeutet immer auch die Chance auf einen Neubeginn. Tatsache ist, dass es dieses Virus gebraucht hat, um uns zum Stillstand zu zwingen und aufzuzeigen, was schief läuft in dieser Welt: Amazon-Chef Jeff Bezos wird dank gestiegener Umsätze während der Ausgangssperren demnächst der erste Dollar-Billionär sein. Amazon steht für die Ausbeutung seiner Mitarbeiter und für Steuerhinterziehung. Gleichzeitig drohen in den ärmsten Ländern der Erde Hungerkrisen, verursacht durch Versorgungsengpässe. Die Vereinten Nationen warnen davor, dass sich die Zahl der unterernährten Menschen wegen der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen weltweit fast verdoppeln könnte.Wenn der Präsident der Wirtschaftskammer uns also auffordert, mehr zu konsumieren, wenn unsere Regierung mit eine Fluglinie um 760 Millionen Euro Hilfsgelder verhandelt, können wir uns fragen: Ist es wirklich das, was wir wollen und was uns weiterbringt?Nun haben wir tatsächlich die Möglichkeit, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten. Wir können uns für einen Systemwechsel in allen relevanten Bereichen einsetzen: Umwelt und Klima, Wirtschaft, Bildung, Gesundheit. Jede/r Einzelne ist gefragt, einen Beitrag für eine Zukunft, die auch für unsere Kinder noch lebenswert ist, zu leisten. Wir stehen nun an einem Wendepunkt in der Geschichte: Wir entscheiden mit, wohin die Gesellschaft sich entwickelt. Wollen wir weiterhin ein System, das Menschen und Ressourcen ausbeutet oder eines, das die Verbundenheit von Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt? Wollen wir eine Welt, in der die Reichen auf Kosten der Armen leben oder eine, in der das Wohl jedes Einzelnen im Vordergrund steht?Beginnen wir damit, uns FÜR die Dinge einzusetzen, die uns wichtig sind, statt ständig daGEGEN zu sein. Statt einander zu bekämpfen und die eigene Wahrheit (die immer subjektiv ist) zu verteidigen, können wir uns zusammentun und uns gemeinsam für einen Wandel einsetzen. Denn das Wissen darüber, dass wir nicht weitermachen können wie bisher, vereint viele von uns – wir dürfen bloß nicht darauf warten, dass andere den Anfang machen. Und schon gar nicht darauf, dass die Politik über unsere Köpfe hinweg entscheidet. Denn wir sind mündige Bürger und keine Marionetten von Politik und Wirtschaft.
https://susanne-wolf.com/

Klimakrise, Umweltzerstörung, Artensterben: Zahlreiche Studien belegen, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, das Ruder herumzureißen. Während die Wirtschaft weiterhin auf ungebremstes Wachstum setzt und die Politik sich in Stillstand übt, stehen weltweit immer mehr Menschen auf, um zu protestieren und sich für den dringend notwendigen Wandel einzusetzen. Nachhaltiger Konsum und Lebensstil waren der Anfang, nun liegt es an uns, einen Schritt weiter zu gehen – gerade jetzt. Was jede/r Einzelne beitragen kann und wie wir die Politik zum Handeln bringen, zeigt dieses Buch.

Zukunft wird mit Mut gemacht
Ideen für nachhaltige Veränderung
von Susanne Wolf
146 Seiten, ISBN: 978-3-99013-088-9
Verlag: Konsument/VKI
Preis: € 19,90, erhältlich im Fachhandel oder unter
www.konsument.at/zukunft-mut

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